Foto: Sandro Di Carlo / AltoPress / MAXPPP
Pressemitteilung: SPD Ortsverein Spaichingen-Heuberg macht sich in der Bundespolitik unter dem Motto „Kontakt zu Kindern auch nach der Trennung sichern!„ für getrenntlebende Kinder und Eltern stark
Rund 200.000 Kinder sind jedes Jahr in Deutschland von der Trennung ihrer Eltern betroffen. Nach der Trennung der Eltern wohnen in den allermeisten Fällen die Kinder bei der Mutter. Dies ist für die betroffenen Väter oft sehr schmerzlich. Sie verlieren den Kontakt mit den Kindern oder dieser wird auf ein Minimum reduziert. Gleiches gilt, wenn auch nur in geringen Fallzahlen, auch umgekehrt.
Insofern wünschen sich viele Mütter und Väter ein Wechselmodell. Was bedeutet dies? Als Wechselmodell wird bezeichnet, wenn die Kinder nach einer Trennung oder Scheidung bei beiden Elternteilen hälftig oder fast hälftig wohnen.
Als einer von vielen Vätern (aber auch Müttern) kann Enrico Becker (Ortsvereinsvorsitzender des SPD-Ortsvereins Spaichingen und stellvertretender Kreisvorsitzender der SPD im Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg), seinen 10-jährigen Sohn, nach dem Wegzug der Mutter nur selten sehen. Es gibt in den Familien die unterschiedlichsten Gründe, warum der nicht betreuende Elternteil sein(e) Kind(er) nur selten bis nie sieht. Es beginnt bei zum Teil schlecht geschultem Personal in Behörden und Gerichten bis hin zum Hass des betreunenden Elternteils auf den anderen. Aber auch viele andere Gründe. Das Problem: die Kinder leiden unter diesen Situationen! Aber auch der nicht betreuende Elternteil leidet und zerfällt an langwierigen Gerichtsprozessen, die die Situation mit dem anderen Elternteil nicht besser machen.
Bei meinem Blick in den Entwurf des Leitantrages für unser Regierungsprogramm der SPD hat Enrico Becker nur einen minimalen Teil zum Thema "Trennungskinder/Familien" gefunden.
Nicht nur ihm, sondern einer sehr großen Anzahl von getrennten Eltern geht das nicht weit genug! Die aktuelle Situation ist für getrennte Eltern (meist für die Väter) UNGERECHT!
Aus diesem Grund hat er mit seinem Ortsverein einen Änderungsantrag zum Leitantrag für das Regierungsprogramm 2017 auf dem Bundesparteitag am 25. Juni 2017 in Dortmund erstellt, der dieses Thema tiefer aufgreift um die Situation für die betroffenen GERECHTER macht!
Unter anderem heißt es in dem Antrag „Wir wollen die gemeinsame Erziehung nach Trennung oder Scheidung stärken, indem wir das Paritätsmodell (auch Wechselmodell genannt) … in das Familienrecht implementieren und in der Gesellschaft das Bewusstsein hierfür stärken.“ begründet wird diese Forderung u.a. mit dem Hinweis "Wir müssen weg von starren Modellen, hin zu passgenauen individuellen Lösungen, die dem Recht von Kindern auf beide Elternteile Rechnung tragen und dem Kindeswohles am besten entsprechen.".
Im zweiten Teil des Antrages fordert der Ortsverein „Wenn Eltern, egal aus welchen Gründen, keine einvernehmliche Lösung finden können, wollen wir für die Kinder und den nicht betreuenden Elternteil die Möglichkeit verbessern, Umgang zu haben. ... Dazu werden wir zunächst die Mitarbeiter der Behörden, Gerichte und Hilfseinrichtungen gezielt in der Fortbildung z.B. zur „Eltern-Kind-Entfremdung“ unterstützten, um die ersten Hinweise auf ein Fehlverhalten von betreuenden Elternteilen zu erkennen, wenn der betreuende Elternteil versucht den anderen Elternteil auszugrenzen.“
Die erste Hürde hat der Änderungsantrag bereits gemeistert. Er wurde durch die Antragskommission angenommen und wird am 25.06.2017 in Dortmund dem außerordentlichen Bundesparteitag zur Beschlussfassung vorlegt. Becker ist froh, dass der Antrag weder Abgelehnt noch in eine Kommission oder einen Ausschuss verwiesen wurde. Nun kämpft er auf breiter Front um Unterstützung.
Nicht nur in den Sozialen Netzwerken, erfährt der Ortsverein von betroffen Müttern und Vätern, sondern auch von SPD-Mitgliedern, eine positive Resonanz für den Antrag. Auch die Bitte um Unterstützung an fast 400 Funktionsträger der Partei, trifft in weiten Kreisen auf Zustimmung.