SPD Ortsvereinsvorsitzender zum Ergebnis der Bundestagswahl

Veröffentlicht am 29.09.2017 in Bundespolitik

Die SPD hat die Bundestagswahl verloren und geht in die Opposition. Dieser Schritt ist der einzig richtige. Sie dient damit dem Staat und wird zu neuer Stärke finden. Jeder schiebt die Schuld für das eigene schlechte Abschneiden auf irgendwen anderen oder die Medien. Und alle auf die AfD, doch nicht jeder ist ein Rassist!

Für mich und viele andere Anhänger der SPD ist das Ergebnis eine herbe Enttäuschung. Die Entscheidung, die große Koalition mit der Union nicht fortzusetzen, ist vollkommen richtig. Die SPD hätte als Juniorpartner wieder bei vielen Reformvorschlägen auf Granit gebissen und bei denjenigen Forderungen, die auf ihren Druck hin hätten erzielt werden können, wäre sie nicht genug wertgeschätzt worden. Bei den Menschen kommt meist doch nur an, dass Merkel es wieder ganz gut macht, so wie sie es eben tut.

Wenn die SPD wieder wahrgenommen werden will, dann muss sie auch bereit sein, als Oppositionsführer Verantwortung für unser Land zu übernehmen. Deshalb ist es gut, dass wir nicht zulassen, dass eine AfD als Oppositionsführer weiter aufsteigt, während sich unser Land durch eine weitere große Koalition schleppt und am Ende die SPD wieder nur verlieren kann, während der rechte Rand immer weiter Wähler fängt. Die SPD macht sich nicht klein, wenn sie in die Opposition geht. Nein, sie stellt sich sogar in den Dienst des Staates, indem sie die Opposition im Deutschen Bundestag nicht dem rechten Rand überlässt. Sie muss sich aber auch darum kümmern, Ihre eigenen Fehler zu sehen und an diesen zu arbeiten.

Nazi hier, Rassist dort. Auch mich schocken die hohen Prozente der AfD in Ortschaften wie Reichenbach (22,2%), Egesheim (19,4%), Wehingen (18,7%), Bubsheim (18,6) oder Aldingen (17,4%). Aber haben die Menschen dort die AfD wegen der Flüchtlinge gewählt? Ich glaube nicht! Denn in unserem Landkreis leben gerade einmal 1300 Flüchtlinge, also nur 1% der Einwohner.

Jemand, der eine Familie vom Mindestlohn ernähren muss, ist kein Rassist. Hat aber vielleicht AfD gewählt. Jemand, der sich die horrenden Mieten nicht mehr leisten kann, ist kein Rassist. Hat aber vielleicht AfD gewählt. Jemand, der sich den Kita-Platz für sein Kind nicht leisten kann, ist kein Rassist. Hat aber vielleicht die AfD gewählt. Weil vielleicht das Kind des Asylbewerbers den Platz sogar bezahlt bekommt. Und wenn es nur einer von tausend Plätzen ist, so wird sich auf diesen einen fixiert.

Ja - in der AfD sind sicher einige Rechtsradikale oder zumindest Rechtspopulisten am Werk. Und ja - einige ihrer Wähler sind Rechte. Aber man muss auch klar sagen: „Das Wählerverhalten enttäuschter Bürger ist nicht damit zu entschuldigen, dass es ihnen schlecht geht. Wer Rassisten hinterher läuft - ist sicher nicht gleich selber einer - aber er stärkt dadurch die AfD Führung und ihre Anhänger, die sich weit am rechte Rand bewegen!“. Die große Masse der 10.000 ihrer Wähler im Landkreis sind das aber nicht.

Wir müssen mit den Menschen reden, Ihre Ängste und Probleme aufnehmen und angehen. Wenn ich sehe, das fast jeder zehnte Bewohner im Kreis überschuldet ist, dann zeigt mir das, dass etwas schiefläuft. Die SPD kann und will zuhören! Das haben wir bereits mit dem Einwohnerantrag und dem Bürgerbegehren zum Stadtspiegel oder gerade jetzt im Wahlkampf mit Gesprächen an den Haustüren gezeigt. Als nächstes müssen wir aufpassen, dass nicht auch noch das nächste Sanierungsgebiet, vom Kreuzplatz bis zur Stadtpfarrkirche, zur Beton- & Steinwüste wird! Der SPD Ortsverein Spaichingen-Heuberg hört auch in Zukunft genau zu und nimmt die Sorgen und Anregungen der Menschen ernst.

 

Enrico Becker
Ortsvereinsvorsitzender

 
 

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